Donnerstag, 29. April 2010

Ein Tag im Real

Manchmal stellt sich die Frage: Was gibt es im Real eigentlich nicht? Aus diesem Grund haben wir uns bereit erklärt dies aufzuklären und im Praxistest herauszufinden was einem während eines kompletten Tages abgeht.

Klare Sache: Morgens ist der Magen noch nicht auf der Höhe und wir suchen uns erst mal eine Nudelsuppe; die sind schnell gefunden, auch der Kochtopf lässt sich einfach finden. Schwieriger wird es jetz beim Auftreiben einer Herdplatte, aber auch die ist samt Verlängerungskabel auch gleich vorhanden. Erst mal ein Süppchen gekocht und schon standen die ersten an und wollten probieren: "Nein, wir sind auch Kunden - hier gibts nix. Verpisst euch und kocht eure eigene Suppe". Verdammt - so einfach ist das gar nicht. Seine Ruhe hat man hier schon mal nicht. Deshalb beratschlagen wir und ziehen erst mal in die Campingabteilung um. Dank dem Sonnenschirm blenden auch die sonnenähnlichen Neonröhren weniger und auch das Hautkrebsrisiko ist auf ein Minimum reduziert. Wunderbare Campingstühle und Tische unter dem Sonnenschirm stehen auch schnell bereit und die Kochnische samt Kochplatte ist in sicherer Entfernung von anderen gierigen Kunden auch schnell wieder installiert. Das nächste Problem hat vier Buchstaben, beginnt mit "B" und endet auf "ier". Gekühlt gibts nur Becks und andere Allerweltsbiere. Wir wollen uns doch aber wohlfühlen. Also wird erst mal aus der Tiefkühltruhe das gesamte Gemüse rausgeschmissen und einige Kästen Wohlbekömmliches auf Temperatur gebracht. Auf dem Rückweg nehmen wir an der Fleischtheke ein paar frische Steaks und Bauchscheiben mit. Nach einem kurzen Feuerwehreinsatz nach Anzünden des Kohlegrills einigen wir uns um weiteren Komplikationen vorzubeugen doch auf einen Elektrogrill. Das ist ein Wehrmutstropfen, aber lässt sich leider nicht vermeiden. So schlimm war der schwarze Fleck der sich jetz an der Decke befindet nun auch wieder. Nun gut, die drei Notarztversorgten wegen geplatzen Neonröhren verschweigen wir jetz einfach. Etwas angepisst von der Elektrogrillerei verschieben wir das auf Abends; vielleicht ist da ein anderer Chef da der das dann durchgehen lässt. Nun schnell mal ein paar Hühnchen mit Kartoffelsalat besorgt. Einige chillen dabei in den Liegestühlen und schaun sich auf ihren Hand-DVD-Playern die neuesten Filme an. Aber irgendwie brauchen wir einen richtigen Fernseher. Die ganze Sucherei geht dann doch allmählich an die Substanz und wir beschließen anstatt Einkaufswagen auf die im Angebot stehenden Motorroller umzusteigen. Die Fernsehrsuche stellt sich dann aber aufgrund unklarer Vorfahrtsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen als längeres Unterfangen heraus. Die Mutter dessen Kind wir mit leicht überhöhten Geschwindigkeit (wir sind schließlich in der Stadt - da gilt 50) an das Spirituosenregal katapultiert ist strikt der Meinung, dass sich hier eine Spielstraße befindet. Wir weisen auf die fehlende Beschilderung hin und argumentieren plausibel, dass an unserer Schnapsbar gar keine Spielstraße sein kann. Völlig außer sich will sie wieder den Chef einschalten - da bleibt nur eins: Fahrerflucht und ab jetzt zu Fuß zum Schnapsregal. Welcher Vollidiot lässt auch hier sein Kind spielen. Den Fernseher transportieren wir fix auf zwei Rollern (das Parallelfahren ist nach 3 Bier und nichtstattgefundenem Grillen auch nicht einfacher geworden) in Richtung Camping-Site. Die Verkabelung fürs Satellitenfernsehen reicht aber nur grade so, aber wir haben uns ja eh erst mal aufs DVD schaun beschränkt. Für das Abends Elektrogrillen bzw. vielleicht doch noch Holzkohle bauen wir auch eine Musikanlage auf. Einen Hinweis auf Nachtruhe haben wir hier auch nicht gefunden. Ein Versuch die Gefriertruhe mit dem Bier in Reichweite zu schaffen scheitert an deren Befestigung. Auch 3 gewaltige Roller können die Truhe nicht aus der Verankerung reißen. So müssen wir dann leider mit immer höhrem Alkoholspiegel das immer kühlere Bier holen. Das spätere Holzkohlegrillen klappt dann reibungslos. Um von der Grillaktion abzulenken haben wir geschickterweise natürlich ein paar andere Ablenkungsmanöver gestartet. Der Abend kann beginnen - die ersten schreien nach Cuba und um weitere Zusammenstöße in der Spielstraße zu vermeiden machen wir uns lediglich mit dem Einkaufswagen auf den Weg. Es wird ein für unsere Verhältnisse normaler Abend. Das eingesetzte Pfand für die Einkaufswägen erhielten wir dankend zurück.

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