In der aktuellen Debatte über die Maikrawalle im gesamten Bundesgebiet lässt sich ja bekanntermaßen streiten. Wo endet die freie Meinungsäußerung und wo beginnt gewaltbereiter Krawalltourismus. In diesem Zusammenhang werden auch oft die Krawall-Kinder genannt, welche lediglich auf den Zug der Ausschreitungen aufspringen und oft gar nicht wissen, welche Bedeutung eigentlich dieses Datum für die Bundesrepublik hat. Vieles wurde hierbei schon diskutiert; zwei meines Erachtens bedeutsame Punkte wurden aber bisher immer außen vorgelassen.
Zum Ersten ist es ein Unding, dass lediglich Kinder, die in Großstadtnähe wohnen Zugang zu solchen allgemeinbildenden Veranstaltungen bekommen. Man sieht hier wieder ganz klar wie Bildungsangebote verteilt sind. Kinder aus kleineren Gemeinden, weit weg von den Großstädten Deutschlands bekommen hier lediglich Zugang über die Medien, aber haben kaum die Möglichkeit sich selbst aktiv zu beteiligen. Auch hier haben Kinder von besserverdienenden Eltern einen ganz klaren Vorteil in der Gesellschaft. Um dem entgegenzuwirken sollte man unterstützt von Busunternehmen und Bahn eine vernünftige An- und Abreise ermöglichen. Hier könnten die Jugendlichen dann schon bei der Anfahrt über möglichen Folgen ihres Handelns, mögliche Fluchtwege und Verstecktaktiken informiert werden und die Bundesrepublik würde ihrer Verantwortung nachkommen die demographischen Unterschiede möglichst zu nivellieren.
An zweiter Stelle muss angeführt werden, dass die Verantwortung für die Krawalle eigentlich nicht bei den Handelnden liegt. Wer produziert denn schließlich die Flaschen, die Autos oder Pflastersteine. Diese oberflächliche Verantwortungszuweisung wird seit Jahren genau so durchgeführt und die Presse hinterfragt selten woher eigentlich diese Problemgegenständige kommen (einzig und allein der Problem-Bär wurde einmal thematisiert). Von Problemflaschen, Problemautos oder Problempflastersteinen hat man dagegen nur selten etwas gelesen. Das muss sich ändern - der Fokus sollte auf die Ursachen der Ausschreitungen gerichtet werden - und genau hier muss angesetzt werden. Die Bildung einer Komission zur Anpassung der Problemgegenstände ist dabei unumgänglich - eine kurzfristige Umsetzung scheint allerdings kaum durchführbar.
Um für die Zukunft einen reibungslosen Krawalltourismus zu ermöglichen muss die Politik endlich die Weichen für einen freien Zugang für alle stellen; die Problemgegenstanddiskussion muss endlich ins Rollen kommen und die zwielichtigen Hersteller zur Verantwortung gezogen werden.
Sonntag, 2. Mai 2010
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