Mittwoch, 30. Juni 2010

36 Grad und sie wird immer heisser

Es ist Sommer. Die Sonne scheint und bruzzelt die Menschen. Manche Menschen fühlen sich von dem Feuerball angezogen. Andere dagegen scheinen den Feier- oder Feuerball schon in sich aufgesogen zu haben und meiden die Sonne. Eine solche Hitze geht von ihnen aus, dass man getrost sagen kann: im Sommer gibt sie zwar keinen Schatten, aber im Winter hält sie dann doch tatsächlich warm. Die Ausstrahlung von soviel Hitze und Energie sieht man dann gern auch in anderen Bereichen. Heissblütig, manchmal übertrieben hitzig, aber immer herzlich. Da scheint der Kinderplanung "Ich will 4 Kinder von 5 verschiedenen Männern" ja nichts mehr im Wege zu stehen.

Der Eimer

Der "Eimer" ist v.a. im deutschen Sprachraum ein vielunterschätztes Wort. Die vielseitige Einsetzbarkeit dieses Wortes allein führt zu mehr Nuancen als manche Sprachen durch ihren gesamten Wortschatz zur Verfügung stellen. Fühlt man sich schlecht ist man "im Eimer", ist man gut betrunken "ein randvoller Eimer" und braucht man anstatt Trompeten und Vuvuzelas lautstarke Trommelunterstützung ruft man "Wir brauchen Eimer" (nicht zu verwechseln mit dem ähnlich bekannten "Wir brauchen Eier"-Statement). Der physisch reale Eimer - im Gegensatz zu seiner rethorischen Verwendung - kann aus vielerlei Materialen bestehen. Leider ist dieses im Allgemeinen Plastik und eine halbstündige Verwendung und Herumreichung des maltretierten Eimers führt zu seinem kompletten Ausfall: weder als Mülleimer noch als Musikinstrument taugt diese komisch anmutende Form aus Plastik noch. Hier kommt wieder der Ruf "Wir brauchen mehr Eimer" ins Spiel.

Allerdings möchte ich noch kurz auf den religiösen Bezug des Eimers eingehen. In der halben Stunde der Benutzung wird der Eimer einer Monstranz ähnlich allen Anwesenden in seiner Herrlichkeit vorgeführt. Der zum Klang gebrachte, bald zermalmte Plastikguss kann bei richtiger Anwendung einen Rhythmus erzeugen, der eine einzigartige, gemeinschaftliche, religiöse Erfahrung der Zusammengehörigkeit hervorruft. In diesen kurzen Minuten ist der Eimer kein Eimer sondern Symbol für etwas ganz großes. Der Eimer ist schon fast transzendent.

Auch gerne eingesetzt als erfrischendes Moment mit 5-10 Litern Wasser gefüllt und seinem Nebenmann (nur wer kein iPhone hat natürlich) drüber gegossen ergibt sich eine wohlig anfühlende Kälte und quasi eine indirekte Erfrischung, in manchen Fall sogar Wiedereinschaltung des Geistes. Auch hier erkennt man wieder: ein Eimer ist viel mehr, er mag manchmal sogar Lebensretter sein...

Die fabelhafte Welt der Amnesie

Der Tag geht los, die Stimmung im Eimer (dazu später mehr), denn der Rausch des letzten Abends verfliegt schneller als gewünscht. Katerstimmung tritt nicht auf, viel zu lange ist der Körper schon an diese Strapazen gewöhnt und weiß, dass auch durch langes Katergefühl die nächste Betäubung nicht verhindert werden kann. Der Nebel über den Gedanken löst sich auf je mehr die Sonne nach Westen wandert und man kommt langsam wieder in der Realität an; ergo fühlt man sich leer (in dopplter Hinsicht) und will endlich wieder in der Welt Anknüpfen in der man sich auskennt, in der man sich wohlfühlt, in einer Welt die es vielleicht gar nicht gibt. Aber ist das nicht völlig egal? Sind nicht irgendwie alle Welten und die sich daran befindlichen Gesellschaften Gedankenkonstrukte? Jedenfalls ist in der eigenen kleinen Nebelwelt alles in Ordnung bis man eben wieder jenen Punkt am nächsten Tag verpasst, der einen weiteren freien Folgetag beschert. Wenn man diese wundersame Möglichkeit des Anknüpfens an diese Welt gefunden hat ist man angekommen in der fabelhaften Welt der Amnesie...

Montag, 28. Juni 2010

Der 3 Meter Penis

Die allseits bekannten seriösen Angebote die häufig mal per E-mail reinflattern und eine Penisvergrößerung anpreisen werden gerne genutzt, doch deren Folgen relativ selten bedacht. Aus diesem Grund möchten wir aus dem Erfahrungsschatz eines Leidtragenden die Probleme mit 3 Meter Penis vorstellen.

Es geht schon jeden Morgen los. Der Nachbar von oben drüber wacht durch einen Schlag auf. Und alles nur, weil man keine Altbauwohnung gefunden hat in der man gemütlich die Morgenlatte nach oben strecken kann und dann nicht darauf achten muss, dass man in den Morgenstunden seitlich liegt um seine Nachbarn zu schonen.

Hat man jetzt bei Leuten geschlafen, denen dieses Problem gänzlich unbekannt ist, muss das traditionelle Hochklemmen für den ersten Toilettengang aktiviert werden. Leider wird durch die vorhandene Kraft hier schnell jeder Boxershortbund ausgeleiert und man hat auch hier wieder erhöhte Kosten, die man in die Kalkulation mit aufnehmen muss.

Hinzu kommt auch die Zeltproblematik - allerdings nur für leidenschaftliche Camper. Jeden Abend wird das Zelt für die Nacht hergerichtet und morgens sind wieder alle Heringe aus dem Boden gerissen, das Zelt steht vogelwild und der bestürzte Zeltnachbar hat sich aus Angst vor Rundumschlägen von dannen gemacht.

Genug von Nachtproblematiken. Auch in fremden Duschen fühlt man sich nicht so wohl, denn hier fehlt die häusliche Einhänge- und Wascheinrichtung, denn bei den 3 Metern darf kein Zentimeter vergessen werden. Auf den erhöhten Duschgelverbrauch muss ich nicht explizit hinweisen, es sei aber darauf hingewiesen hier sparsam zu sein, sonst rubbelt man sich noch arm.

Auf der Tanzfläche benötigt man seinen eigenen 3 Meter Radius, denn ihr könnt euch ja bildlich vorstellen, wie alle Mittanzenden in diesem Umkreis regelrecht umgemäht werden, wenn eine Frau die Hormone verrückt spielen lässt.

Lasst euch also nicht auf diesen Blödsinn ein und habt ein befreites Leben. Eure Nachbarn in jeglicher Hinsicht werden es euch danken.

Wenn Elefanten Fahrrad fahren und Ameisen joggen

Was soll schon gutes dabei raus kommen, wenn man einen Elefanten von der Prärie auf das Fahrrad lässt. Er verletzt sich den Rüssel. Was soll dabei raus kommen, wenn man die El-Capitano-Ameise bergab joggen lässt. Sie verletzt sich auch den Rüssel. Und wer ist Schuld? Der Alkohol? In einem Fall vielleicht nicht ganz unschuldig. Der Übermut? Im anderen Fall vielleicht der entscheidende Faktor. Trotzdem ist und bleibt zu vermelden: Liebe Elefanten und Ameisen - reisst jetz nicht die Bäume ab der Wurzeln euch ins Straucheln gebracht haben. Ihr hättet ja auch mal die Augen aufmachen können...